»Suche nach G’tt… in Auschwitz und Birkenau« Bilder von Lutz Müller-Bohlen aus Oświęcim und Brzezinka
Mo 27. Januar 2025 | 18 Uhr Jüdisches Gemeindehaus Fasanenstraße 79-80 | Foyer 27.1.–4.5.2025 | Eintritt frei Eröffnung: 27. Januar, 18 Uhr
»völlig allein mit mir in birkenau vor sonnenaufgang im dichten nebel zu sein, war eine der grenzerfahrungen meines privilegierten lebens. tiefste demut! während die gruppen auf einer festen route geführt werden, kann ich mich aufgrund meiner fotogenehmigungen in den lagern weitgehend allein bewegen. stativ, objektiv ausrichten, blendenwahl, belichtung, kontrolle, nachjustieren. seelenquälend technisch sachlich, passend zu einem technisch organisierten, entmenschlichten ort. emotional nahezu zerrissen hat es mich, als ein älterer bauarbeiter am ehemaligen krematorium auf mich zukam, mir die hand schüttelte und sich bedankte, für das was ich tue. aber was tue ich hier eigentlich, es ist doch alles hunderttausendfach fotografiert, lomografiert, analogisiert, digitalisiert. was braucht es mich noch ?« (Tagebuch Lutz Müller-Bohlen, Juni 2024).
Lutz Müller-Bohlen, geboren 1962 in Flensburg, ist ausgebildeter Fotograf, Krankenpfleger, Streetworker. Er porträtiert Künstler, Musiker, Obdachlose… und dokumentiert Konzentrationslager und Hinterlassenschaften des Naziregimes. Ein- bis zweimal im Jahr fährt er nach Oświęcim (Auschwitz) und Brzezinka (Birkenau) und sucht – motiviert von der Auseinandersetzung mit seiner Familiengeschichte (»weil ihr mich belogen habt«) und seiner persönlichen Suche nach G‘tt – den Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
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